Im Jahr 2023 noch keine einzige Genehmigung für ein neues Windkraftwerk in Bayern

Andere Länder haben die Schüsse gehört und viele Windkraftwerke werden geplant und genehmigt. So wurden laut Statistik der Bundesnetzagentur bis zum 12.3.23 in Nordrhein-Westfalen, das flächenmäßig halb so groß wie Bayern ist und ein Drittel mehr Einwohner hat, bereits 15 neue Windkraftwerke genehmigt. In Sachsen-Anhalt 20, in Niedersachsen 22 und in Schleswig-Holstein 33.

Dafür bezieht und importiert Bayern immer mehr Strom aus Erdgas- und Kohlekraftwerken und die zuständigen Minister der Staatsregierung Aiwanger und Glauber sowie der Ministerpräsident fordern eine Rückkehr zur Atomkraft. Zugleich verheimlichen sie die seit Ende 2017 vorliegende Periodische Sicherheitsprüfung (PSÜ) des Blocks C des AKW Gundremmingen. Vermutlich zeigt sie, dass man das AKW hat laufen lassen, obwohl gesetzliche Sicherheitsregeln verletzt wurden. Für das letzte noch in Bayern betriebene Atomkraftwerk Isar 2 musste die alle zehn Jahre fällige PSÜ Ende 2019 vorgelegt werden. Der Gesetzgeber hatte ursprünglich eine Überziehung um drei Jahre zugelassen, wenn in dieser Zeit die Atomanlage endgültig stillgelegt wird. Wie wichtig die PSÜ sind, zeigt das Beispiel Frankreich. Dort wurden in mehreren AKW bei diesen gründlichen PSÜ gefährliche Schäden entdeckt, die zum Abschalten und Reparieren zwingen.

In Bayern ist der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien (EE) am Stromverbrauch gesunken

Da der Stromverbrauch in Bayern auch 2021 gestiegen ist (für 2022 hat das Ministerium noch keine Zahlen veröffentlicht), und insbesondere der Windkraftausbau kümmert, hatten in Bayern 2021 die EE nur einen Anteil von 43,8 Prozent am Stromverbrauch. Jetzt im Jahr 2023 liegt der Bundesdurchschnitt laut Energy Charts des Fraunhoferinstituts ISE bei 50,3 %. Die Windkraft ist in Deutschland die größte Stromquelle. Gefolgt von dem Kohlestrom.

Zugleich explodieren die Kosten für den Redispatch. Diese Kosten entstehen, wenn in Norddeutschland Windkraftanlagen wegen fehlender Leitungen in den Süden abgeregelt und zum Ausgleich teure Gas- und Kohlekraftwerke im Süden durch Prämien zum Produzieren bewegt werden, obwohl ihre Erzeugungskosten höher als der Marktpreis sind.

Dem kann begegnet werden, indem Deutschland in zwei oder mehr Strompreiszonen aufgeteilt wird. Wo kostengünstig Strom erzeugt wird, sinken dann die Preise und wo teurer Strom produziert wird, steigen die Preise. Dafür entfällt ein Großteil der Entschädigungszahlungen, die heute schon mit mehreren Milliarden die Stromkunden belasten. Und Verbraucher wie Erzeuger bekommen marktwirtschaftliche Preissignale für ihre Standortwahl.

Raimund Kamm  (Vorstand)
FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlagerund für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
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Gundremmingen ist Deutschlands größter Atommülllagerort
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