Störung im europäischen Stromnetz am 8. Januar 2021 – Atomausstieg, Energiewende und Erneuerbare waren nicht schuld – im Gegenteil
Am 8. Januar 2021 kam es im kontinentaleuropäischen Stromnetz zu einer Störung. Energiewendegegner behaupten seit Tagen im Internet, dies sei eine Folge des deutschen Atomausstiegs und der deutschen Energiewende.
Was ist am 8.1. ab 14:05 Uhr passiert?
Weltweit keine Wiederbelebung der Atomkraft
Im Jahr 2020 wurden fünf AKW in Betrieb genommen und sechs abgeschaltet
Eon, RWE und Vattenfall – schamlose Stromkonzerne
Die Schamlosigkeit der Entschädigungsforderungen dieser drei AKW-Betreiber wird sichtbar, wenn man sich die Vorgeschichte in Erinnerung ruft:
Nach knapp zwei Wochen räumt RWE öffentlich ein: Erneut undichte/s Spaltelement/e in Gundremmingen
Heute hat mit etwa 14-tägiger Verzögerung RWE öffentlich eingeräumt, dass in seinem abgenutzten AKW Gundremmingen wiedermal ein oder mehrere Spaltelemente undicht sind. Transparenz nach Art von RWE.
Das Atomkraftwerk Gundremmingen – In Gundremmingen läuft und bedroht uns Deutschlands letzter Siedewasserreaktor
Erstellt Oktober 2001 / Stand 17/09/2020
In Schwaben steht im Landkreis Günzburg zwischen Augsburg und Ulm das AKW Gundremmingen. Zwei Blöcke a 1.344 MW (1.344.000 kW. Netto: 1.284.000 kW) lieferten durchschnittlich je 10,5 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das AKW selber verbrauchte für seinen Betrieb ähnlich viel Strom wie die 290.000 Einwohner der Stadt Augsburg. Dieser Eigenverbrauch des AKW ist im Unterschied zum Eigenverbrauch von Betrieben mit PV-Anlage nicht EEG-Umlagepflichtig. Block B wurde am 31.12.2017 stillgelegt.
Warum lief das AKW Gundremmingen mit voller Kraft während benachbarte Windkraftwerke abgeregelt wurden?
Am Sonntag wurden wiedermal auch in Südbayern Windkraftwerke wegen negativer Strompreise an der Börse abgeregelt. Zugleich lief das AKW Gundremmingen wohl ungebremst.
RWE hat in der Vergangenheit immer wieder behauptet, dass seine Atomkraftwerke gute Partner der Erneuerbaren Energien seien. Denn sie könnten flexibel laufen und dann gut Strom erzeugen, wenn Windkraft und Photovoltaik wenig produzierten.
Wäre das AKW Gundremmingen am Sonntag nicht gelaufen, wären uns etwa 70 Kilogramm Atommüll erspart geblieben. In diesen 70 Kilogramm steckt mehr Radioaktivität als im gesamten undichten Versuchsendlager Asse II.
Noch 500 Tage gefährlicher, atommüllmachender AKW-Betrieb in Gundremmingen
Erst am 31. Dezember 2021 soll der Block C in Gundremmingen endgültig abgeschaltet werden. Wenn nicht vorher was passiert, sind dies mit dem 19. August 2020 noch 500 Tage.
Das AKW Gundremmingen war mit den zwei Siedewasserreaktoren Block B und C, die im Unterschied zu den üblichen Druckwasserreaktoren nur einen Hauptkreislauf haben, Deutschlands größtes und gefährlichstes Atomkraftwerk. Bereits 1977 war der Block A durch einen Unfall mit Totalschaden außer Betrieb gesetzt worden. Die Abwrackarbeiten dauern an. Block B wurde am 31.12.2017 endgültig abgeschaltet. Sowohl für Block A wie für Block B und Block C ist die Atommüllbeseitigung ungeklärt.
Stromverluste durch Abregeln von EEG-Anlagen? 0,7 % unseres Windstroms gingen 2012 verloren – 2019 gar 5 %
„Ständig sehe ich Windräder, die nicht laufen. Haben wir zu viele? Lohnen neue Windräder gar nicht, so lange wir die Stromleitungen und die Speicher nicht ausgebaut haben? Werden die Anlagen schikanös immer wieder abgeregelt?“. Nein!
1. Halbjahr 2020: Atomkraftwerke werden weltweit weniger
Die Statistiken der International Atomic Energy Agency (IAEA) zeigen für das erste Halbjahr 2020 ein weiteres Schrumpfen der weltweiten AKW-Zahl. Drei große AKW wurden endgültig abgeschaltet. Null wurden in Betrieb genommen und mit dem Bau von null AKW wurde begonnen. Doch worauf steuert Bayern zu?
Fakten zum CO2-Problem
Informationen für UmweltschützerInnen Nr. 2 Erstellt 26.2. 2007 . Stand 07_05_2020
Naturwissenschaftlich unstrittig ist:
- Die Treibhausgase (THG) führen dazu, dass zwar Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, aber von der wieder abgestrahlten Wärme ein Teil nicht ins Weltall gelangt, sondern von den Gasmolekülen zu-rück zur Erde reflektiert wird. Ohne Treibhausgase wäre es auf der Erde im Schnitt minus 18°C (Cel-sius) kalt.
- Der natürliche Treibhauseffekt bewirkt, dass unsere Erde nicht minus 18 °C sondern plus 15 °C warm ist. Wasserdampf trägt stark hierzu bei. Wichtigstes durch uns Menschen verursachtes Treib-hausgas ist das CO2, welches beim Verbrennen von Kohle, Öl, Gas oder Holz entsteht. Wichtig sind auch Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (= Lachgas, N20) und Ozon.
- Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg seit Beginn der Verbrennung der fossilen Brennstof-fe ab Mitte des 19. Jahrhunderts von 280 auf 400 ppm (parts per million, also 400 Teile CO2 je 1 Million Teile Luft) in 2015. Jetzt in 2020 bereits 413 ppm. Derzeit verursachen wir jedes Jahr eine steigende Zu-nahme von ca. 2 ppm. Weit mehr als irgendwann seit mindestens 1 Million Jahren. Daten: http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/global.html
- Gerade auch hierdurch stieg global die Temperatur um schon rd. 1 °C. In Europa um noch mehr und im Alpenraum sogar um 2 °C. Quelle Hamburger Bildungsserver Quelle Alpenraum
- Die Erderwärmung führt zu gefährlichen Stürmen, Fluten, Hitzewellen und Dürren sowie zum Anstei-gen der Meere. Und in der Folge zu Ernteausfällen, Wassermangel, Hunger und Völkerwanderungen nie gekannten Ausmaßes. http://de.wikipedia.org/wiki/Erderw%C3%A4rmung