Atomkraftgegner beim SPD-Empfang mit Umweltministerin Hendricks in Ulm: Die SPD-Mitglieder in Baden-Württemberg und Bayern müssen klar Stellung beziehen
Umwelt- und Gesundheitsschützer schildern heute in Ulm der Umweltministerin Barbara Hendricks, wie gefährlich das AKW Gundremmingen ist: Große Sicherheitsmängel in den alten Siedewasserreaktoren und keine Entsorgung. Gleichzeitig appelliert die Bürgerinitiative FORUM an die SPD Mitglieder: Nur wenn Ihr Euch entschieden auf die Seite der Menschen stellt, kann die Macht der Atom- und Kohlelobby auch in der SPD gebrochen werden.
Umweltschützer stellen in einem Offenen Brief an die heute in Ulm beim Neujahrsempfang der SPD sprechende Umweltministerin Frau Hendricks dar, dass im AKW Gundremmingen Konstruktionsmängel lauern, die bei bestimmten Störfällen zu katastrophalen Unfällen führen können. Auch dass es ein Verbrechen an unseren Nachkommen ist, weiter tödlich strahlenden Atommüll zu erzeugen, für den es keine Entsorgung gibt und der unsere Kinder und Enkel treffen wird. Und für die Stromversorgung sind die beiden Gundremminger Reaktoren überflüssig, sagen die Umweltschützer. Denn es liegen große Gaskraftwerke brach und Deutschlands Stromexportüberschuss ist mehr als doppelt so groß wie die Gundremminger Stromproduktion.
Um politisch auch in der SPD etwas zu bewegen, muss man nicht auf Frau Hendricks einreden. Sie sagt Richtiges. Man muss sie stärken, damit sie gegen die Kohlefrau Hannelore Kraft und den Konzernboy Sigmar Gabriel den Gesundheits- und Umweltschutz durchsetzen kann. In der SPD müssen endlich die Handlanger der Atom- und Kohlekonzerne aus den energiepolitischen Ämtern abgewählt werden, wenn die SPD in der Energiepolitik und beim Klimaschutz wieder glaubwürdig werden will.
2016 gab es Gott sei Dank in Deutschland keinen Atomgroßunfall. Es wurde jedoch wieder viel Atommüll produziert und kein AKW wurde abgeschaltet. Beim Klimaschutz versagt unser Land ebenso, denn der CO2-Ausstoß wurde im Jahr 2016 nicht gesenkt sondern erhöht. Empörend, dass dennoch CDU/CSU/SPD den Zubau von PV und Windkraft weiter gedrosselt haben.
Die SPD-Mitglieder gerade in Baden-Württemberg und Bayern sollten konsequent für die Energiewende eintreten. Am Beispiel des Saarlands können sie sehen, dass inkonsequente Kohlepolitik bei der Gesamtbevölkerung nicht ankommt und zu Wahlniederlagen führt. Wir können in Deutschland uns eine vorbildlich saubere Energieversorgung aufbauen und dabei hunderttausende zukunftsfähige Arbeitsplätze haben.
Raimund Kamm