Erneuerbare Energien boomen – Atomkraft schrumpft
Medienerklärung 1.4.2024
International Renewable Energy Agency (IRENA) veröffentlichtZahlen zum globalen Ausbau der Erneuerbaren Energien im Jahr 2023
Die jüngst veröffentlichten Zahlen der IRENA zeigen den globalen Vormarsch der Erneuerbaren Energien. Die Solarkapazität stieg um 346 GW und die Windkapazität um 116 GW. Zugleich schrumpfte laut Zahlen der IAEA, International Atomic Energy Agency, die Atomkraft um 1 GW.
Globale Zunahme und Bestand 2023 in GW (Gigawatt, = 1 Mio. kW)
Zunahme | Bestand | |
Solar, PV | 346 | 1.419 |
Wind | 116 | 1.017 |
Wasserkraft | 7 | 1.270 |
Bioenergie | 4 | 150 |
Geothermie | 0,2 | 15 |
EE insgesamt | 473 | 3.870 |
AKW-Kapazität* | -1 | 372 |
Quellen: 27.3.24 https://www.irena.org/News/pressreleases/2024/Mar/Record-Growth-in-Renewables-but-Progress-Needs-to-be-Equitable-DE l, *30.3.24 https://pris.iaea.org/pris/
Dies widerlegt die Propaganda aus rechten und leider auch manchen konservativen Kreisen, dass alle Welt die Atomkraft ausbaue, nur die Deutschen stünden abseits. Und dies zeigt, wie schwungvoll in alten und neuen Industrieländern wie China, Indien, Japan, USA, Taiwan, Vietnam und in Europa auch in Belgien, Dänemark, Finnland, Niederlande, Polen, Spanien und Deutschland die Energiewende vorankommt. Die Photovoltaik (Solar) und die Windkraft sind durch technische Fortschritte so preiswert geworden, dass damit der Strom deutlich günstiger als mit Atom, Erdgas oder Kohle erzeugt werden kann. Auch einschließlich der Systemkosten für den Netzumbau und den Speicherausbau. Bei Berücksichtigung der Folgekosten für die Atomrisiken, den Atommüll und die Erdaufheizung ohnehin. Wer das ignoriert, wird als Industriestandort verlieren. Es muss Süddeutschland eine Lehre sein, dass die großen industriellen Neuansiedlungen stromintensiver Batterie- und Chipfabriken nur in Norddeutschland stattfinden.
Laut IRENA muss zur Erreichung der Klimaziele der Ausbau der Erneuerbaren Energien verdreifacht werden.
Wir in Süddeutschland müssen bei der Windkraft aufholen. In Bayern muss das törichte Gerede von der Nutzung alter oder neuer AKW aufhören. Damit wird nur davon abgelenkt, dass die Hausaufgaben bei Planung und Genehmigungsverfahren von Windkraftwerken nicht gemacht sind.
Raimund Kamm