25 Jahre nach Bekanntwerden der Atommülllagerpläne Gundremmingen
Medienmitteilung 13. März 2025
FORUM trifft sich in Dillingen
Unsere Themen beim FORUM-Treff:
- Vor 25 Jahren im Febr./März 2000: Bundesregierung macht bekannt, in Gundremmingen soll Deutschlands größtes Atommülllager errichten werden
- Frauen vor Ort sammeln dagegen Unterschriften und starten unsere Bürgerinitiative
- Bilanz nach 25 Jahren: Die beiden AKW-Reaktoren und alle damals laufenden 19 Reaktoren sind abgeschaltet und erzeugen keinen neuen Atommüll mehr. Doch alle bisherigen Atommüll-Entsorgungsversprechen wurden gebrochen
- Bilanz nach 25 Jahren: Deckten im Jahr 2000 die Erneuerbaren Energien nur 7 Prozent unseres Stromverbrauchs so decken sie heute schon 55 Prozent. Dadurch ist auch die Verbrennung von Braunkohle auf die Hälfte und die von Steinkohle auf ein Viertel gesunken. Ohne die nach 2011 von den Bundesregierungen hart angezogenen Ausbaubremsen hätten wir heute eine Erneuerbare-Energien-Quote schon von 75%
- Bilanz nach 25 Jahren: Doch der tödlich strahlende Atommüll in Gundremmingen bedroht mehrere Landkreise. In Gundremmingen stehen jetzt 137 Castoren im Zwischenlager. In jedem einzelnen Castor stecken rund 1,2 x 1018 Becquerel Strahlung (1.200.000.000.000.000.000 radioaktive Kernzerfälle je Sekunde). Wir Menschen können uns dies nicht vorstellen. Zum Vergleich: Etwa so viel langdauernde Radioaktivität wurde insgesamt in Tschernobyl freigesetzt. Auch heute noch sind Pilze und Wildschweine bei uns durch die aus 1400 km Entfernung zu uns gewehte Strahlung aus Tschernobyl verseucht. Unser Atommüll wird auch in einer Million Jahre noch stärker strahlen als der Ausgangsstoff Uran
- Dr. Elisa Akansu informiert über die zähe Endlagersuche
- Politische Großveranstaltung am 16. Mai: „Schneller endlagern!“?
FORUM-Treff
Fr., 14. März 25 ab 19:30 (Zusammenkommen ab 19 Uhr)
Gasthaus Traube, Königstraße 46, 89407 Dillingen
Raimund Kamm (Vorstand) FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
Augsburg – Dillingen – Günzburg – Heidenheim – Ulm
www.facebook.com/pages/FORUM-gemeinsam-gegen-das-Zwischenlager-eV/152276034836072
Konto des FORUM e.V. bei neu: VR-Bank Donau-Mindel eG DE46 720 690 43 0006 51 7501
PR: Luitpoldstraße 26, 86157 Augsburg T.0821 – 54 19 36 r.Kamm@anti-akw.de
Gundremmingen hat Deutschlands größtes Atommülldepot
- Pro Artenvielfalt ● Pro Eindämmung der Atomgefahren ● Pro Klimaschutz
Jetzt, 2025 stellen wir uns drei Hauptaufgaben:
- Wachhalten und Weitergeben des Wissens um die Atomgefahren
- Viel schneller die Endlagerung voranbringen
- Naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren Energien mit BÜRGERBETEILIGUNG
Unsere Bürgerinitiative FORUM drückt mit ihrem langen Vereinsnamen aus, dass wir sowohl gegen die gefährliche oberirdische Atommüll-Lagerung wie die –Erzeugung kämpfen. Und für eine verantwortbare Energiepolitik eintreten.
Hier verfolgt das FORUM die 3 x E Strategie: 1. Energie sparen 2. Energieeffizienz steigern 3. Erneuerbare Energien so ausbauen, dass sie uns bis etwa 2035 zu annähernd 100 Prozent versorgen! Bioenergie, Geothermie, Solar, Wasser- und Windkraft.
Im März 2000 bildete sich beim Bekanntwerden der Gundremminger Zwischenlagerpläne das FORUM. Schon vorher arbeitete die BI ‚Energiewende atomkraftfreies Schwaben e. V‘ (EWaS). Beide Gruppen schlossen sich bald zusammen. Zwei Jahre später formierten wir uns als eingetragener und gemeinnütziger Verein. Im Herbst 2024 ist unsere Bürgerinitiative mit rund 550 Mitgliedern, darunter Kommunen in Baden-Württemberg und Bayern, sogar die größte Energie-BI Süddeutschlands und eine der mitgliederstärksten deutschen AntiAtom-Gruppen. In Hochzeiten hatten wir fast 800 Mitglieder.
Im November 2008 wies das Bundesverfassungsgericht unsere zwei Jahre zuvor eingereichte Verfassungsbeschwerde zurück. Wir beklagen, dass die Atommüll-Lagerung in Gundremmingen mangels ausreichenden Schutzes gerade vor Terroranschlägen gegen unsere in der Verfassung verbrieften Rechte auf Gesundheit und Leben verstößt und mangels Endlager den im Artikel 20a uns auferlegten Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verletzt. Bisher haben die deutschen Gerichte die Verletzung dieser fundamentalen Rechte nicht erkannt. Wir haben am 27. Mai 2016 aufgrund neuer Erkenntnisse die Aufhebung der Genehmigung des Zwischenlagers beantragt und nach Ablehnung des Antrags geklagt. Im Dezember 2023 fand die Verhandlung vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof statt. Die Richterinnen gaben zu verstehen, dass sie unsere Klage ablehnen wollen.
Wir sind überzeugt: Gerade bei Berücksichtigung des „Kalkar-Urteils“ vom 8. August 1978 des Bundesverfassungsgerichts, in dem steht, dass die Nutzung der Kernenergie nur derzeit noch verfassungskonform ist, weil alle Gefährdungen hypothetisch seien, muss man angesichts der späteren Erfahrungen von Harrisburg (1979), Tschernobyl (1986), New York (2001), Fukushima (2011) und russischem Angriff auf die Ukraine (2022) erkennen, dass die Nutzung der Atomkraft bei einem nicht auszuschließenden Großunfall oder Terroranschlag viele Leben und sogar die Existenz unseres Landes gefährdet und so gegen unsere Grundrechte verstößt und verfassungswidrig ist!
Nach § 17 des Atomgesetzes war ein Widerruf der Betriebsgenehmigung geboten