Wir können 110 Milliarden Kilowattstunden wegsparen
Unsere wichtigste Energiequelle endlich nutzen
- 110 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr profitabel sparen
Im August 2007 veröffentlichte das Umweltbundesamt das Positionspapier „Stromsparen ist wichtig für den Klimaschutz – weniger Kosten, weniger Kraftwerke, weniger CO2“. Da Sparen und Effizienz den Interessen der Wachstumssüchtigen gerade in den Stromkonzernen zuwiderläuft, wurde auch dieser Aufruf zur Vernunft ins Abseits geschoben. http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3191.pdf
Kernaussage: Wenn wir endlich anfangen, die Stromsparmöglichkeiten zu nutzen, werden wir schon im Jahr 2015 rund 110 Milliarden Kilowattstunden (= 110 TWh, Terawattstunden) Strom weniger verbrauchen. Und dies würde in den Privathaushalten aber auch in den Betrieben knapp 10 Milliarden Euro sparen. Alle hierfür erforderlichen Investitionen rechnen sich innerhalb weniger Jahre. Deutschlands Nettostromverbrauch betrug 2005: 534 TWh. 2013 immer noch 528 TWh.
Allein durch Hochwirkungsgrad-Motoren mit elektronischer Drehzahlreglung sowie durch Optimierungen bei Pumpen, Drucklufterzeugung und Ventilatoren könnten in Deutschland jährlich über 50 TWh eingespart werden. Zum Vergleich: Deutschlands größtes Kernkraftwerk, das AKW Gundremmingen, liefert rund 21 TWh im Jahr.
Auch in unseren Privathaushalten können wir durch Vermeidung der Leerlaufverluste (z. B.: Stand by), durch Einsatz effizienter Haushaltsgeräte und Beleuchtungssysteme jährlich rund 40 TWh sparen. Es ist ein Unding, daß wir über 10 Prozent unseres privaten Stromverbrauchs für die Leerlauf- oder Stand-by-Verschwendungen vergeuden! Zusammen ca. 21 TWh und 5,4 Milliarden Euro. Erst die geschmähte EU ändert dies.
- Viele Fachleute fordern seit Jahren Einsparen und Effizienz – die Verschwendungs- und Wachstumsmafia blockiert
¢ 1980 erscheint der Harvard Energy Report. Seine Botschaft angesichts der damaligen Ölpreiskrisen und des AKW-Beinahe-GAU im März 1979 in Harrisburg: Sparen ist die Energie der Zukunft. (Spiegel 15.12.1980)
¢ Prof. Dr.-Ing. Carl-Jochen Winter (1934) em. Prof. für Energietechnik: „Energie muß endlich intelligenter genutzt werden. Deutschland könnte mit der Hälfte des bisherigen Energieeinsatzes betrieben werden, ohne Einbuße an Wohlfahrt.“ (DIE ZEIT 23.5.01)
¢ Im März 2002 äußerte in Aislingen, im Schatten des AKW Gundremmingen, der CSU Politiker Josef Göppel MdB, dass der Bayerische Energieverbrauch sich um 40 Prozent vermindern ließe. Das gelänge aber nur, wenn der politische Druck hierfür erhöht würde. Der Stromverbrauch ist seitdem in Bayern jedoch um 17 weitere Prozent angewachsen.
- Am 11. November 05 vereinbarten CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag:
„In der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, Geräten, Fahrzeugen, Kraftwerken und Industrieanlagen steckt ein riesiges Potenzial zur wirtschaftlichen Einsparung von Energie. Wir werden daher die Energieeffizienz der Volkswirtschaft konsequent mit dem Ziel steigern, bis 2020 eine Verdopplung der Energieproduktivität gegenüber 1990 zu erreichen;“ Dies blieb weitgehend folgenlos.
¢ Am 15. Mai 07 sagte der Energieexperte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Dr. Josef Hochhuber, bei einem Vortrag in der Handwerkskammer für Schwaben: „Die Einsparung von 20 % unseres Energieverbrauchs ist sogar wirtschaftlich, von 40 % ist technisch und von 50 – 75 % theoretisch möglich.“
¢ 2008 Fortschritte durch die EU: Die EU beschließt die Ökodesign-Richtlinie. 2010 trat sie in Kraft und wurde 2014 verschärft. Danach dürfen neue Geräte im Schein-Aus nicht mehr als 0,5 Watt aufnehmen, Netzteile mit einer Leistung kleiner 50 Watt sogar nur 0,3 Watt.
¢ Auch bei der CDU wird dieses Thema diskutiert. So am 15. Okt. 08 bei der Tagung „Versorgungssicherheit und Klimaschutz im Zielkonflikt: Welche Kraftwerke braucht Deutschland?“. Sehr bemerkenswert: Dr. Harry Lehmann, Umweltbundesamt. www.kas.de/upload/dokumente/2008/10/Lehmann.pdf
¢ Ende 2008: ABB-Vorstand und seit Nov. 08 VDE Präsident Dr. Joachim Schneider: „Etwa 65 Prozent des industriellen Stromverbrauchs entfallen auf elektrisch angetriebene Systeme. Der Einsatz modernster Antriebstechnik von ABB könnte jährlich in Deutschland 27 Milliarden Kilowattstunden Strom sparen, was in etwa der Leistung von fünf bis sechs Großkraftwerken entspricht.“ E&M 2008
¢ 24. Juni 10 Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, ihren Worten, Deutschland in Sachen Energieeffizienz „zum Weltmeister“ machen zu wollen, endlich Taten folgen zu lassen. Doch im Sommer 2012 Die Bundesregierung erreicht mit vielen politischen Tricks, dass die EU-Effizienzrichtlinie fast bis zur Wirkungslosigkeit verwässert wird. Alle reden vom Energiesparen – Deutschland verhindert es.
¢ 1.7.13 Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber: „Untersuchungen belegen: In nahezu jedem Unternehmen kann bis zu 50 Prozent Energie eingespart werden.“
¢ 2014. Die württembergische Gemeinde Nattheim (6100 EW) kann stolz sein: Sie hat den Stromverbrauch für die Straßenlampen von 460 auf 160 Tausend kWh p. J. gesenkt. Durch Abschalten während einiger Nachtstunden und moderne Leuchten.
¢ August 14. Die EU leitet ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein. Denn unser Land tut zu wenig für die Energieeffizienz.
Aber die Stromkonzerne RWE, EON, EnBW und Vattenfall wollten mit ständig laufenden Großkraftwerken lange ihre Gewinne – und jetzt ihr Überleben sichern. Und „Stand-by“-Betrieb erzeugt Grundlast, mit der man dann wieder Kohle- und Atomkraftwerke rechtfertigt.
III. Wir brauchen Gesetze, Transparenz und Wettbewerb
Nach jahrelangen Appellen haben wir auch Sicherheitsgurte und Katalysatoren vorgeschrieben. Genauso muß der Staat zum Schutze der Umwelt Hochwirkungsgrad-Motoren mit elektronischer Drehzahlreglung zur Pflicht machen. Und Leerlaufverluste verbieten! Wir fordern, dass EU und Bund endlich den Stand-by-Betrug stoppen!
Auch fordern wir Markttransparenz, Wettbewerb und scharfe Verbrauchsvorschriften. Japan erzielt Erfolge mit dem „Top-Runner-Programm“. Der Staat veröffentlicht dort Listen mit dem Energieverbrauch aller zu kaufenden Geräte und macht die besten zum Standard, den alle anderen wenige Jahre später auch erreichen müssen.
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