Bayern bei der Windkraftnutzung weiter Vorletzter

Medienerklärung 14. Juli 2024

Windkraftausbau im I. Halbjahr 2024Bayern bei der Windkraftnutzung weiter Vorletzter

Im I. Halbjahr 2024 wurden in Bayern 4 Windkraftanlagen (WKA) in Betrieb genommen und eine alte stillgelegt. Damit erhöhte Bayern seine Windkraftleistung nur um 19 MW (Megawatt = 1.000 Kilowatt). Das flächenmäßig halb so große Industrieland Nordrhein-Westfalen steigerte seine Windkraftleistung dreizehnmal mehr um netto 245 Megawatt. Das zeigen die amtlichen Zahlen des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur.

Regionale Strompreise dienen der Energiewende und steigern das Gemeinwohl

Verhinderte Windkraftanlagen in Süddeutschland und durch Bayerns Politiker Seehofer, Söder und Aiwanger jahrelang aufgehaltene Nord-Süd-Stromleitungen führen zu volkswirtschaftlichen Milliardenschäden. Denn im Süden fehlt der preiswerte Windstrom und deswegen müssen im Süden teure Gas- und Kohlekraftwerke zu viel laufen. Zugleich bleibt Windstrom im Norden ungenutzt und Windräder werden fürs Stillstehen entschädigt. Dieser mit überhöhten Strompreisen bezahlte volkswirtschaftliche Unfug kann durch regionale Strompreise oder Strompreiszonen überwunden werden. Dann bekommen Unternehmen auch Preissignale, wo Investitionen in neue Windkraftwerke oder auch in stromintensive Fabriken sich lohnen. Die bisherige einheitliche Preiszone für den Stromgroßhandel muss im Interesse des Gemeinwohls überwunden werden! Gut, dass jetzt führende deutsche Energieökonomen hierzu (FAZ 10.7.24) aufrufen.

Gleichzeitig schwadronieren die Bremser der Energiewende in Bayern von neuen Atomkraftwerken oder auch Wasserstoffkraftwerken. Beide würden den Strom mehrfach (!) teurer herstellen als Solar- und Windkraftanlagen inclusive Speicher. Wir brauchen marktwirtschaftliche Vernunft auch in Deutschlands flächenmäßig größtem Bundesland.

Eine Auswertung der Zahlen des Marktstammdatenregisters zeigt, wie krass die Unterschiede der Windkraftnutzung zwischen den Bundesländern sind. In Bayern entfallen auf jeden Quadratkilometer Landesfläche 38 Kilowatt (kW) Windkraftleistung. Im gleich dicht besiedelten aber natürlich windreicheren Schleswig-Holstein entfallen auf jeden Quadratkilometer Landesfläche 551 kW Windkraftleistung. Gut das 14-fache. Dementsprechend suchen Investoren für Batterie- oder Wasserstoff- oder Chipfabriken Standorte in Schleswig-Holstein oder anderen fortschrittlichen Energiewendeländern. Im Industrieland Nordrhein-Westfalen entfallen auf jeden Quadratkilometer Landesfläche 217 kW Windkraft. Dabei ist NRW fast dreimal so dicht besiedelt wie Bayern und ebenfalls Binnenland.

Sehr bemerkenswert, dass jetzt zweieinhalb Jahre nach Beschluss der gesetzlichen Vorgaben für den Windkraftausbau in Deutschland einige Länder handeln. So wurden in NRW im I. Halbjahr 2024 starke 225 neue Windkraftanlagen genehmigt. In Bayern nur 16. Insgesamt ist Bayern bei der Windkraftnutzung in Deutschland Vorletzter vor der Stadt Berlin.

I. Hbj. 2024 *Stand kW Windkraft/qkm Inbetriebnahmen Genehmigungen Anmerkungen
Baden-Württemberg 51 6 24 Halb so flächengroß wie BY
Bayern 38 4 16 Flächengrößtes Bundesland
Berlin 19 0 0 Annähernd so dicht besiedelt wie München
Brandenburg 296 28 83  
Bremen 481 0 0  
Hamburg 166 0 1  
Hessen 123 10 56  
Mecklenburg-Vorpommern 161 7 73  
Niedersachsen 266 53 149 Nach BY zweitgrößtes Bundesland
Nordrhein-Westfalen 217 61 225 Halb so groß wie BY, fast dreimal so dicht besiedelt wie BY
Rheinland-Pfalz 203 8 20  
Saarland 212 0 6  
Sachsen 73 1 16  
Sachsen-Anhalt 265 23 69  
Schleswig-Holstein 551 49 135  
Thüringen 112 0 22  
Deutschland 173 250 895  

Quelle Marktstammdatenregister *eigene Berechnung

Die Stromversorgung der Zukunft basiert auf Solar- und Windkraft. Hinzu kommen die weitgehend ausgeschöpfte Wasserkraft sowie die voraussichtlich wieder schrumpfende Bioenergie und möglicherweise geothermische Anlagen. Im Verbund mit Lastmanagement, also Steuerung flexibler Stromverbraucher nach dem Angebot der schwankenden Erneuerbaren Energien, sowie den immer billiger werdenden Batterien und dem Stromverbund mittels HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) kann so eine saubere, preiswerte und sichere Elektrizitätswirtschaft aufgebaut werden.

Raimund Kamm  (Vorstand und  Ex-Vorsitzender des LEE Bayern ((Landesverbad Erneuerbare Energien)) FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
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