Pfingstsamstag – RWE-Atomstrom aus Gundremmingen verdrängte Solar- und Windstrom

An Pfingstsamstag wurden erneut viele moderne Solar- und Windkraftanlagen abgeregelt, da an der Strombörse die Preise mehrere Stunden negativ waren. Zugleich lief das AKW Gundremmingen mit fast unveränderter Leistung. Es produzierte viel Strom und extrem viel tödliche Radioaktivität.

Beispielsweise wurde die ein Jahr alte innovative PV-Freilandanlage in Althegnenberg an der Bahnstrecke Augsburg – München (bei ihr können die Module während der Feldarbeiten senkrecht gestellt werden) wie viele andere Solar- und Windkraftanlagen abgeregelt. Nicht weil das Stromnetz überfüllt war, sondern weil entsprechend der Rechtslage die Direktvermarkter wegen der negativen Strompreise die Erneuerbare-Energie-Anlagen abgestellt haben.

Zu negativen Strompreisen käme es jetzt nicht, wenn die Atomkraftwerke entsprechend früherer Propaganda („wir sind steuerbar und deswegen eine ideale Ergänzung zur wetterabhängigen Solar- und Windenergie“) ihre Produktion drosselten. Doch das tun sie nicht, weil beispielsweise das AKW Gundremmingen bequeme börsenunabhängige Lieferverträge mit LEW & Co hat, und weil im Ende 2021 stillzulegenden AKW kaum noch betriebsabhängige Kosten anfallen. Ob man viel oder wenig produziert, es fallen keine zusätzlichen Betriebskosten an. Und von den Kosten für die Aufbewahrung des Atommülls in Zwischen- und Endlager konnte sich das RWE wie auch die anderen AKW-Betreiber durch Zahlung einer vermutlich nicht kostendeckenden Abfindung befreien. Jetzt will man offenbar noch das Letzte aus dem alten Werk herausholen.

 

Ganz anders sieht die Rechnung für die Umwelt aus. Je mehr ein AKW Strom produziert, desto mehr Atommüll und Radioaktivität erzeugt es. Je Kilowattstunde Atomstrom etwa 250 Millionen Becquerel, also radioaktive Kernzerfälle pro Sekunde. Das ist für uns Menschen eine kaum vorstellbare Größe. Der damalige Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz Wolfram König (heute Präsident des BASE) veranschaulichte dies bei seinem Vortrag in Günzburg: An einem Betriebstag in einem AKW wird das Eineinhalbfache an Radioaktivität erzeugt, wie insgesamt im gescheiterten Versuchsendlager Asse 2 lagert.

Das RWE hat schon vor Jahren allen früheren Transparenzversprechen zum Trotz die Webseite mit aktuellen Leistungsdaten ihrer Kraftwerke gelöscht. Deswegen können die AKW-Leistungsdaten nur über energy charts und die Daten von BNetzA erschlossen werden.

Es ist ein Wahnsinn, dass unsere gesetzlichen Regeln das Weiterlaufenlassen der AKW schützen und zugleich das zeitweise Abschalten von Solar- und Windkraftanlagen erzwingen.

Stürmische und sonnige Grüße!

Raimund Kamm  (Vorstand)
FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Augsburg – Dillingen – Günzburg – Heidenheim – Ulm

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Deutschlands letzter Siedewasserreaktor in Gundremmingen erzeugt an jedem Betriebstag 70 kg tödlich strahlenden Atommüll, der zum Abklingen 1 Million Jahre eingeschlossen werden muss

In Gundremmingen ist Deutschlands größte Atommülllagerung

  • Pro Artenvielfalt                    ·Pro Eindämmung der Atomgefahren                 ·Pro Klimaschutz