Perverse Stromwirtschaft
Erneuerbare Energien können heute stundenlang Schwaben und Süddeutschland mit Strom versorgen. Aber das in Schwaben liegende AKW Gundremmingen läuft mit mehr als 50 % und auch deswegen sind die Preise an der Strombörse stundenweise bei minus 10 ct/kWh. Und so werden Windräder abgeregelt.
Heute erhielt ich als Landesvorsitzender Bayern des Bundesverbandes WindEnergie die Nachricht, dass Direktvermarkter erstmals Windräder in Schwaben abgeregelt haben. Viel Licht und einiger Wind führen dazu, dass heute Süddeutschland stundenlang sich nur mit PV- und Windstrom versorgen kann. Aber zur Stunde läuft das in Schwaben gelegene größte Atomkraftwerk Deutschlands mit mehr als der Hälfte seiner Leistung. Block B mit 417 MW und Block C mit 1253 MW.
Und so führt dieser Atomstrom zu Negativpreisen an der Strombörse. Zur Stunde schwanken diese um minus 10 ct/kWh.
Diese AKW müssen abgeschaltet werden! Sie sind zu gefährlich, haben nicht einmal eine risikogerechte Haftpflichtversicherung, erzeugen tödlich strahlenden Müll und sind für die Stromversorgung überflüssig. Wenn wir kein Licht und kaum Wind haben, können wir mit in Reserve stehenden Gaskraftwerken (in Irsching 1800 MW) übergangsweise den Strom erzeugen. Auf Dauer werden wir mit viel mehr PV- und Windkraftanlagen und begleitend Lastmanagement, einem besseren Stromverbund und neuen Speichern allein aus Erneuerbaren Energien unsere Stromversorgung bewerkstelligen. Sauber, sicher und günstig!
Raimund Kamm